Exkursion zur Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, am 19. Juni 2023
Nach längerer Unterbrechung am GyKo fand kurz vor den Sommerferien wieder eine Exkursion zur Augusta Treverorum, der „Stadt des (Kaisers) Augustus im Land der Treverer“, dem heutigen Trier, statt.
33 Lateinerinnen und Lateiner der EF brachen zusammen mit den sie begleitenden Lehrkräften, Frau Gebbers und Herrn Dr. Hamacher, am Morgen des 19. Juni 2023 motiviert und interessiert zu einem Tagesausflug zur alten Römerstadt auf.
Gegen 11.30 Uhr kamen wir – natürlich bei Kaiserwetter – an der Porta Nigra an, wo wir aufgeteilt in zwei Kleingruppen von professionellen Stadtführern über die Besonderheiten der Porta Nigra genau informiert wurden. So verdankt beispielsweise dieser originale Römerbau seine Erhaltung der Tatsache, dass die Porta lange Zeit als Kirche genutzt wurde, wie man an der noch vorhandenen Apsis gut erkennen kann.
Bevor wir danach den Hauptmarkt erkundeten, warfen wir einen erstaunten Blick auf das Dreikönigenhaus aus dem Jahr 1230, dessen auffallendstes Detail darin besteht, dass es aus Sicherheitsgründen ursprünglich keinen ebenerdigen Eingang besaß.
Der prachtvolle Hauptmarkt gab dann den Blick gleich auf zwei Kirchen frei, auf die sogenannte „Volkskirche“ sowie den Trierer Dom. Wir erfuhren vom „Wettlauf der Kirchtürme“, der darin bestand, den höchsten Turm zu erbauen; das Rennen machte letztlich – natürlich – der Dom.
Übrigens entspricht die lateinische Inschrift auf dem Dom-Turm nicht den Regeln des klassischen Lateins: Die Inschrift lautet: Nescitis, qua hora dominus veniet. Eigentlich verlangt ein indirekter Fragesatz kein Futur, sondern den Konjunktiv (also statt veniet: veniat) – wie beruhigend, dass Grammatik eben doch nicht alles ist.
Auf dem Weg zu den Thermen führte der Weg zur Konstantinbasilika, der Empfangs- und Repräsentationshalle der römischen Kaiser. Als technische Meisterleistung gilt die antike Vorform der Gebäudezentralheizung: bei einer Außentemperatur von z.B. 4 Grad minus konnte die riesige Halle auf etwa 15 Grad hochgeheizt werden. Ähnlich wie im Falle der Porta Nigra verdankt die Halle ihre Erhaltung einer weiteren Nutzung als Kirchenbau.
Am Kurfürstlichen Palais – direkt an der Basilika – entstand unser Gruppenfoto.
Die Kaiserthermen zählen zweifellos zu den bedeutendsten Römerbauten Triers, die allerdings – zu unser aller Erstaunen – nie ihren Praxisbetrieb aufnahmen. Die Thermenanlage bot dennoch die einmalige Gelegenheit, auch die Gänge des Heizsystems zu begehen, wobei diese uns an diesem Tag eher Kühlung verschafften.
Im Anschluss an die Führungen erhielten alle genügend Freizeit, um sich Trier in Kleingruppen noch weiter anzuschauen. Abschließend warfen wir alle noch einen Blick in den Trierer Dom, der ältesten Bischofskirche nördlich der Alpen …
Gegen 17.00 Uhr endete unser erlebnisreicher Trieraufenthalt.
Im nächsten Jahr wird das Trier-Angebot für die EF noch erweitert. Wir werden in der Jugendherberge übernachten, sodass noch viele weitere Sehenswürdigkeiten erkundet werden können. Denn als älteste Stadt Deutschlands hat die Augusta Treverorum eine Menge zu bieten …
Autor: Dr. Hamacher
16.08.2023