Die Geschichtsexkursion der Stufe 10 auf die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs 

Am 8. September 2023 unternahm die Stufe 10 eine unvergessliche Geschichtsexkursion nach Ypern in Belgien nahe der französischen Grenze. Die Reise führte an einen Ort von großer historischer Bedeutung, der die Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrerkräfte tief berührte und die schrecklichen Ereignisse des Ersten Weltkriegs näher brachte.

Nach der etwa vierstündigen Busfahrt war die erste Station des Ausflugs für zwei Klassen das Museum In Flanders Fields. Die anderen zwei Klassen begannen zuerst mit einer Stadtrallye mit Fragen und Erkundungen zu verschiedenen Gedenk- und Erinnerungsstätten in Ypern.

Vor dem Museumsbesuch wurde der Belfried von Ypern erklommen. Von dort aus hatte man einen atemberaubenden Blick über die Stadt.

Im Museum selbst erhielt man einen tiefen Einblick in das Grauen des Krieges und die Geschichten der Menschen, die in dieser Zeit in Ypern lebten, aber auch über die Soldaten im Ersten Weltkrieg und wie das Leben an der Front ausgesehen hatte. Die Ausstellung war äußerst informativ, denn die Museumsführer vermittelten uns viel Hintergrundwissen und bewegende Geschichten von Einzelschicksalen. 

Der folgende Besuch des britischen Soldatenfriedhofs Tyne Cot Cemetery war zweifellos einer der bewegendsten Momente der Exkursion. Die endlosen Reihen von weißen Grabsteinen, die an die  11.977 gefallenen und dort begrabenen Soldaten erinnerten, waren beängstigend und eindrucksvoll zugleich, brachten aber auch eine gewisse Fassungslosigkeit zum Ausdruck, da sie einem einen Teil die Realität des Ersten Weltkriegs unmittelbar und sichtbar vor Augen führten.

Während des Aufenthalts auf dem Friedhof bereicherten Kurzvorträge von Schülerinnen und Schülern das Wissen um die 3. Flandernschlacht von 1917 und den Friedhof selbst. Nach den Vorträgen hatte man die Gelegenheit, selbstständig über den Friedhof zu gehen. Besonders erschreckend für viele Schülerinnen und Schüler war das junge Alter der Soldaten, von denen die meisten damals kaum älter als wir selbst waren. Die Ruhe und die Atmosphäre auf dem Tyne Cot Cemetery vermittelten ein tiefes Gefühl der Ehrfurcht und des Respekts.

Der Besuch auf dem Tyne Cot Cemetery wird sicherlich für uns alle eine Mahnung bleiben, die daran erinnert, wie wichtig es ist, den Frieden zu bewahren und nicht als selbstverständlich zu nehmen.

Zum Abschluss ging es mit dem Bus zurück in die Innenstadt Yperns. Nach einer kurzen Pause vor Ort, in der Getränke und Verpflegung für die Rückfahrt erworben wurden, versammelte sich die Gruppe des GyKos mit etwa 300 anderen Menschen aller Nationen am Menentor, um der alltäglichen Mahnwache beizuwohnen. Die Atmosphäre war geprägt von einer Mischung aus Traurigkeit und Energie, die die Emotionen der Anwesenden widerspiegelte.

Der Ort ist ein Symbol des Gedenkens an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs. In der Stille, begleitet von einem Männerchor und mit den emotional vorgetragen Worten „We will remember them“ wurden die Gedanken gesammelt, reflektiert und die Achtung vor den Opfern des Ersten Weltkrieges und den gefallenen Soldaten zum Ausdruck gebracht.

Die Mahnwache war trotz des späten Zeitpunktes ein bedeutsamer Teil der Exkursion.

Die Geschichtsexkursion nach Ypern war eine unvergessliche Erfahrung, die uns gerade als deutsche Schülerinnen und Schüler gezeigt hat, wie wichtig es ist, die Geschichte zu verstehen und eben gerade nicht zu vergessen. Ypern ist nicht nur ein Ort großer historischer Bedeutung, sondern auch ein Ort der Erinnerung und des Respekts. Wir sind Herrn Bandelow und der Geschichtsfachschaft für die Organisation sehr dankbar und hoffen, dass auch noch lange, lange die künftigen 10. Klassen des GyKo die Gelegenheit haben werden, diese auf sämtlichen Ebenen eindrucksvolle Stadt zu besuchen.

Autorin: Klara Berweiler (10a)